Motoryacht Überführung
Bei einer Motoryacht Überführung stellt die Fahrt über das offene Meer grundsätzlich eine Gefahr für Schiff und Besatzung dar. Feuer an Bord, eine sich schnell ändernde Wetterlage, Seegang, fehlerhafte Navigation, die Kollision mit einem Hindernis oder technische Probleme können eine Motoryacht schnell in Seenot geraten lassen.
Für eine erfolgreiche Motoryacht Überführung über eine grössere Distanz ist vor allem eine gründliche Planung nicht zu unterschätzen.
Der einwandfreie Zustand der Maschinen ist absolut notwendig – eine Motoryacht hat keine Segel, bei Ausfall der Maschinen ist es nur ein kleiner Schritt bis zum Seenotfall.
Zumindest ist die Motoryacht dann sofort manövrierunfähig.
Sorgfältige Routenplanung, Navigation sowie ausreichend Lebensmittel für die Zeitspanne bis zum nächsten Hafen sind selbstverständlich. Auch die Sicherheitsausrüstung muss entsprechend der geplanten Route vorhanden, gewartet und funktionsfähig sein.
Nicht nur die Berücksichtigung der Tankkapazität und des Verbrauchs – hierdurch ergibt sich die maximale Reichweite der Motoryacht bevor die nächste Tankstelle zum Dieselbunkern angelaufen werden muss.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Wetter: Motoryachten müssen schon im Hafen bleiben wenn Segelyachten der Hochseekategorie A noch auslaufen können.
Sie sind zwar unabhängig vom Wind und der Windrichtung, aber die sich bildende Wellenhöhe kann einer kleinen bis mittelgrossen Motoryacht durchaus zu schaffen machen, auch schrumpft dann der Geschwindigkeitsvorteil schnell dahin.
Seetauglichkeitskategorien:
- A Hochsee,
- B ausserhalb von Küstengewässern
- C küstennahe Gewässer
- D geschützte Gewässer
Diese sind durch konkrete Grenzwerte für Windstärke (in Beaufort) und Wellenhöhe (in Metern) festgelegt.
Die CE-Einstufungen (Kategorien) müssen gut sichtbar auf der Yacht angebracht sein – sie gibt dem Kapitän die Information bis zu welcher Wetterlage die Motoryacht noch sicher gefahren werden kann.